Hat das Dasein einen Sinn?
Hat das Universum einen Sinn?
Hat das Leben, hat mein Leben einen Sinn?
Machen Handlungen Sinn?
So fragen wir uns immer wieder.
SINNFRAGEN SIND AUSDRUCK UNSERER RATIONALITÄT!
Sinn macht, was geistig nachvollziehbar ist.
Was also einem Ziel oder Zweck untergeordnet werden kann
das oder den wir erkennen - oder setzen!
Und indem wir eine Unterordnung unter ein Ziel oder einen Zweck sehen,
hat Dasein, haben Handlungen für uns Sinn.
Sinnvoll ist es zweifellos, etwas Nahrhaftes zu essen,
denn es dient der Erhaltung des Lebens.
Leben hat für Pflanze und Tier einen Sinn in sich.
Erst Menschengeist strebt über sich hinaus,
fragt nach dem Sinn des Lebens.
Macht er dies aus Gewohnheit?
Oder hat seine Sinnsuche Sinn?
"Die Blume blühet, weil sie blühet,
fragt nicht ob man sie siehet."
Dem Sein an sich,
dem Universum in seiner Entwicklung,
einen höheren Sinn zu verleihen heißt,
es für diesen zu vereinnahmen.
Wenn Heidegger nach dem Sinn von Sein fragt,
hat er den Begriff des Seins schon verpasst.
"Sein ist!" ohne Warum und Wieso, das lehrte schon Parmenides.
So sahen es auch viele Mystiker, allen voran Meister Eckhart. (Datei II/12)
Der Mensch ist in seiner Rationalität geneigt,
den Stand der biologischen Entwicklung auf Erden,
gleich zum Ziel der Geschichte zu erklären.
Man nennt dies "das starke anthropische Prinzip".
Auf diesem Weg der Unterordnung ist Vorsicht geboten,
denn allzu leicht fühlen Menschen sich berechtigt,
im Namen eines "höheren" Sinns/Zieles Unrecht zu begehen,
zum Beispiel im Namen Gottes oder eines Gesellschaftsentwurfs
Menschen und Tiere zu töten,
Kulturen und Landschaften zu zerstören,
ohne auf ihre eigenen Werte zu achten.
Ich denke:
Alle Dinge haben ihren Wert und ihre Geschichte.
Sie entwickeln sich blind NACH IHREN MÖGLICHKEITEN
und lösen sich dann wieder auf.
Auch unser Kosmos verliert sich jetzt schon in den Weiten des Universums.
Für das Sein gibt es zuerst nichts Höheres, als zu sein
und sich in seinem Sein (nach Möglichkeit) zu erhalten.
Doch unser Menschsein ist unvollendet.
Ethisch und geistig.
So können/sollten wir uns selbst Ziele setzen.
ALLEM Dasein sollten wir uns IN LIEBE ÖFFNEN.
So würden wir unser Menschsein entwickeln
und erfahren, was es heißt, MENSCH zu sein.
Und diese beglückende Erfahrung wäre unser Lohn!
Die eigene Gesinnung zu verbessern macht Sinn!
Über sein Ego hinaus zu streben macht Sinn!
So wie die Evolution selbstschöpferisch ist,
und immer neue Formen und Stufen des Daseins hervorbringt,
so ist die positive Sinngebung unseres Denkens und Tuns
eine Weiterführung des selbstschöpferischen Prozesses der Evolution.
Denn mit dem Menschen ist sie sehend geworden.
Daher kann er sich seiner Verantwortung nicht entziehen,
ohne sein Menschsein zu beschädigen.
Ich weiß nicht, ob diese Lehren stimmen:
dass man für seine Schuld und seine Versäumnisse einmal büßen muss,
oder dass man solange wiedergeboren wird,
bis man sein Karma abgetragen hat
oder ein vergöttlichter Mensch geworden ist.
Aber WAHR sind sie allemal in dem Sinne,
dass wir an uns selbst schuldig werden,
wenn wir das Potenzial des Menschseins nicht nutzen,
das uns über das tierische Erbe hinaushebt.
In diesem Sinne wünschen ich jedem ein sinnerfülltes Leben,
EINES DAS SINN HAT.