"Jedes Bild, das der Mensch empfängt,
muß notwendig von außen durch die Sinne kommen.
Darum ist der Seele auch kein Ding so unbekannt als sie sich selber."
(Meister Eckhart)
Und ebenso ergeht es dem Geist.
Wenn der Bayer seiner Verwunderung Ausdruck geben will, sagt er:
"Sachen gibt's, die gibt's gar nicht!"
Weil es eben keine Sache sind, mit denen wir geistig umgehen:
Kernphysiker rechnen mit virtuellen Teilchen,
Theoretiker versuchen sich mit "Strings" -
beides theoretische Muster von Energien
und keine Sachen.
Gravitationsphysiker rechnen mit Raum, Zeit und Massen -
Sachen, die es nun wirklich nicht gibt:
"Raum" ist immer gerade dort, wo NICHTS ist,
wo Dinge sich entfalten können.
"Räumlich" bezeichnet die Ordnung des Neben-, Über- und Hintereinanders.
"Zeitlich" bezeichnet die Ordnung des Nacheinanders, [Text 1]
die uns EINZIG durch das Erinnerungsvermögen gegeben wird.
Und "Masse" ist das Maß eines Trägheitswiderstandes
den wir spüren und bewerten wenn wir Sachen bewegen
und aus dem wir auf die MENGE der bewegten Materie schließen.
"Masse" ist also ein ASPEKT der Materie
und eine physikalische Messgröße,
unter der wir GEISTIG mit der Materie umgehen.
Aber eben keine Sache.
Denn geistig gehen wir nur mit geistigen Dingen um.
So ist und bleibt die geistige Welt eine rein virtuelle.
Und ihre Wahrheiten sind Wahrheiten aus zweiter Hand.
Andere Aspekte/Größen sind z.B. Druck, Temperatur und Distanz,
ohne dass es eine Sache "Druck", eine Sache "Temperatur"
oder gar eine Sache "Distanz" gibt
- obwohl sie messbar sind!
Aus der Messbarkeit der Temperatur hatte man einst geschlossen,
dass es einen Wärmestoff, "Phlogiston" genannt, geben müsse,
mit dessen Suche die Chemie hundert Jahre lang blockiert wurde,
so wie seit langem die Physik durch die Suche nach Raum und Zeit als Sache blockiert wird,
die jedoch Ordnungsmuster des Denkens sind.
So ist auch der EINDRUCK von Wärme uns einzig durch unser Wärme-Empfinden gegeben.
Dabei hatte Protagoras bereits festgestellt:
"Der Mensch ist (sich) das Maß aller Dinge."
Er hat einfach kein anderes!
Und diese Selbstbezogenheit sichert ihm SEIN Verständnis der Welt!
Thomas S. Kuhn fragte:
"Wie muss die Welt beschaffen sein, dass wir sie verstehen?"
Doch die Frage muss lauten:
"Wieso meinen wir, die Welt zu verstehen?"
Hier ist der Neurophilosoph gefragt.
Einstein wunderte sich:
"Das ewig Unbegreifliche an der Welt ist ihre Begreiflichkeit",
denn er projizierte sein Denken auf die Dinge -
kein Wunder, dass die Welt ihm so begreiflich erschien!
Denn er glaubte nicht an die Rolle des Beobachters,
nämlich an die Eigen-Mächtigkeit des Geistigen.
Blind gegenüber sich selber
hielt er die Begreiflichkeit für eine Eigenschaft der Welt.
Doch alles Begreifen als Verstehen ist geistiger Art!
Auch wenn Aspekte KEINE Sachen sind,
ist der Umgang mit Aspekten nicht nur sinnvoll,
- sondern der einzig mögliche!
Denn der Geist weiß nichts von den Sachen,
- Leibniz nannte ihn daher eine fensterlose Monade -
aber der Geist weiß sich zu helfen:
Er trägt IHM VERSTÄNDLICHE ASPEKTE an die Dinge heran und probiert,
wie weit sie ihm bei der Beherrschung der Welt HILFREICH sind.
Der Materialist dagegen glaubt in seinem Reduktionismus,
geistige Inhalte seien nur der Spiegel materieller Dinge,
- weshalb er am LHC im CERN nach dem Masse gebenden Higgs-Boson suchen lässt -
und die Rolle des Geistes sei eine zur Selbstbeglückung ersonnene Illusion
- das Opium des Intellektuellen -
sagen diese Intellektuellen - und sind berauscht von ihrer Idee,
die gerade die Eigen-Mächtigkeit des Geistes beweist,
die es zu erkennen gilt!
Alle Erkenntnis ist relativ zu den Erkenntnismitteln!
Das ist nicht nur eine einfache Wahrheit,
sondern auch eine Selbstverständlichkeit:
Wie nur materielle Mittel materiell wirken können,
so können nur geistige Mittel geistige Gehalte geben.
Einzig dies bedarf keiner Erklärung!
Ach, würden wir uns doch selbst besser verstehen,
oder wenigstens diese einfache Wahrheit begreifen,
dann wäre uns auch die Welt besser verständlich!